Malen nach Zahlen

„Bei dir müsste man eigentlich annehmen, es läuft!“
Ja. Vor allem die Tränen und das letzte Bier, das in den vergangenen 30 Minuten durch
meine kalte Hand warm geworden ist. Also, eigentlich läuft es nicht. Nicht in mich hinein und
auch sonst nirgendwo hin.
Mein nasser Blick gilt dem sternenklaren Himmel und seiner Weite. Von der Endlosigkeit
wird mir schlecht. Oder lag es vielleicht doch daran, dass es mir so vorkam, ich könnte
sehen, wie sich die Erde bewegt, wenn ich den Himmel nur lang genug betrachtete?
Zwischen meinen Fingern halte ich die Flasche Bier – ungeöffnet durch die Angst, immer zu
diesem Mittel zu greifen, wenn es mal nicht einfach wird.
Zwischen meinen Atemzügen eine länger werdende Pause, weil es sich belebend anfühlt,
wieder zu atmen. Wieder die frische, kühle Luft zu spüren.
Zwischen den Sternen unklare Linien, die ich mit meinen Augen verfolge. Versuche, aus
ihnen ein klares Bild zu zeichnen.
Malen nach Zahlen; 1 bis unendlich +2.

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