10 Gründe, warum das Leben lesenswert ist

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Statistiken ergeben, dass nur 12,83 Millionen Menschen in Deutschland von 83,1 Millionen Einwohnern jede Woche ein Buch zur Hand nehmen und lesen. Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der Lesenden stetig ab, was wohl dem staubigen Image der Bücher geschuldet ist. Lesen ist anstrengend, nur für Langweiler und Nerds ein spannendes Hobby und für viele kein Zeitvertreib, der mit dem Angebot der Streamingdienste mithalten kann. Dabei gibt es zahlreiche Gründe, warum der Griff zum Buch durchaus häufiger in Erwägung gezogen werden sollte. Im Monat der Frankfurter Buchmesse sollte diese scheinbar so unscheinbare Tätigkeit etwas mehr Beachtung finden. Daher hoffe ich, dass die folgenden zehn Gründe den einen oder anderen Lesemuffel zum Schmökern bewegen kann.

1. Lesen als Zufluchtsort

Wer kennt es nicht: Bei der Arbeit gab es Ärger oder zuhause hängt der Haussegen schief. Verreisen ist zu teuer und zu zeitaufwendig, aber in Büchern findet man einen herrlichen Zufluchtsort. Versunken in einem gemütlichen Sessel mit einer spannenden Geschichte und einem Tee vergisst man im Nu die kleinen Sorgen des Alltags, legt seine Bitterkeit ab und verliert sich in der Geschichte. So einfach kann Distanz sein.  

2. Abenteuer an Ort und Stelle

Die Sehnsucht nach Abenteuer nagt hin und wieder an jedem von uns. Doch wer hat schon den Mut, das Geld oder die Zeit all seinen wilden Fantasien nachzugehen? Die wenigsten. Daher ist es so schön, dass zahlreiche Protagonisten in Büchern für uns all die unbequemen Wege gegangen sind, die wir uns im echten Leben nicht zutrauen. Vielleicht dienen sie als Inspiration, sie selbst in die Tat umzusetzen, vielleicht reicht uns der Adrenalinkick, der uns beim Lesen packt und stillt unseren Abenteuerdrang an Ort und Stelle.

„Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel… und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen.“

Walt Disney

3. Meister in Rechtschreibung

Keine Frage, die deutsche Rechtschreibung stellt einen vor zahlreiche Herausforderungen. Kommasetzung, Groß-und Kleinschreibung oder das verdammte „das“ mit einem „s“ oder zwei – viele kämpfen mit fehlerfreiem Schreiben. Das Lesen von Büchern verbessert nachweislich die Rechtschreibung, da man durch das wiederholte Visualisieren von Wörtern und Sätzen die Grammatik und richtigen Schreibweisen besser einprägen kann. Sicherlich ist das Üben durch Lesen eine deutlich schönere Lernmethode als das trockene Auswendiglernen von Rechtschreibregeln.

4. Der Schatz der Worte

Nicht nur die richtige Schreibweise prägt sich durchs Lesen besser ein, sondern auch das Vokabular. Bücher sind ein wahrer Schatz an neuen Worten, die man sich schnell merken kann, wenn sie eingebunden in einer Geschichte immer wieder erscheinen. So verbessert sich die Ausdrucksfähigkeit von ganz allein.

5. Empathiebooster

Forscher haben 2013 herausgefunden, dass Lesende empathischer sind. Durch das Hineinversetzen in verschiedene Charaktere, lernen Lesende die Beweggründe der Figuren besser nachzuvollziehen. Ein Viellesender kann Emotionen seines Gegenübers besser erkennen und nachvollziehen.

Einen wirklich starken Effekt stellten die Forscher bei der Lektüre von anspruchsvoller Literatur fest. Das liegt daran, dass bei trivialen Romanen die Charaktere meist sehr eindimensional dargestellt werden und lediglich Klischees bedienen. Wenn also ein Protagonist unvorhersehbar und rätselhaft handelt, wird der Lesende herausgefordert und zum Mitdenken gezwungen, was wiederum die Empathiefähigkeit signifikant verbessert.

6. Allgemeinwissen

Ob man nun ein Fan von Sachbüchern oder Romanen ist, mit fast jedem Buch kann man sein Allgemeinwissen verbessern. Eine Geschichte, die in einer anderen Kultur spielt, liefert einen ganz nebenbei viele spannende Informationen über bisher unbekannte Lebensweisen, historische Fakten und unterschiedliche Milieus. Häufig bleiben Informationen, die in Geschichten eingebettet sind, auch deutlich besser hängen als reine Aneignung von Faktenwissen.

7. Lesen macht sexy

Eine Umfrage eines Dating Portals ergab, dass viele Männer und noch viel mehr Frauen sich einen lesenden Partner wünschen. Männer gaben an, dass sie Frauen, die eher seichte Literatur wie Frauenmagazine und Erotikbücher konsumieren, als besonders attraktiv wahrnehmen. Frauen hingegen sind sehr viel anspruchsvoller und wünschen sich von ihrem Partner, dass sie Gegenwartsliteratur und Sachbücher lesen. So unterschiedlich können Geschmäcker sein…

8. Kreativität

Während man in Filmen und Serien die Story inklusive bewegter Bilder serviert bekommt, muss man sich die Illustration in den meisten Büchern selbst erdenken. Beschreibungen leiten den Lesenden zwar durch die dargestellte Szene, aber nur die Kreativität und Vorstellungskraft lassen die Handlungsräume zum Leben erwecken. Wer viel liest, trainiert die Fähigkeit, sich Dinge vorzustellen und auszudenken und wird dadurch kreativer.

9. Anti-Stress

Ein paar Seiten lesen vor dem Schlafengehen soll nachweislich dabei helfen, Stress abzubauen und besser einschlafen zu können. Das Chaos im Kopf und das Drehen um sich selbst und seine Gedanken wird von einer spannenden Geschichte unterbrochen. In Bücher abzutauchen hat also eine meditative Wirkung auf unseren Geist und hilft uns dabei, eine gewisse Distanz zu unseren Alltagssorgen aufzubauen.

10. Konzentrationsfähigkeit

In Zeiten von sozialen Netzwerken fällt es uns immer schwerer, die Konzentration für längere Zeit auf eine Sache zu richten. Ein Feed wird im Eiltempo durchgescrollt, von Nachrichten werden nur noch die Überschriften gelesen und lediglich Bildimpulse erreichen nachhaltig unsere Aufmerksamkeit. Ein Buch zu lesen, erfordert Disziplin, die einen im Leseprozess automatisch beigebracht wird. Während man liest, taucht man immer mehr in eine Geschichte ein und löst im besten Falle ein wahres Flow-Erlebnis aus. So bleibt man bei der Sache und merkt gar nicht, dass man etwas tut.  

„Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.“

Aldous Huxley

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