Last Minute-Buchgeschenke – Fünf Lektüretipps zum Verschenken
Kurz vor Weihnachten und es fehlen noch Geschenke! Wie jedes Jahr sind die vier Wochen Vorweihnachtszeit viel schneller vorbei als erwartet. Doch was soll man auf die Schnelle noch finden, wenn für Online-Bestellungen keine Zeit mehr bleibt? Wenn man Lesende zu beschenken hat, dann freut sich die- oder derjenige eigentlich immer über ein Buch. Hier kommen ein paar Tipps für verschiedene Geschmäcker und das beste an diesen Tipps ist, dass diese Bücher, die in diesem Jahr erst erschienen sind, aktuell in den meisten Buchhandlungen vorrätig sind.
1. Unzertrennlich: Über den Tod und das Leben von dem Ehepaar Yalom
Unzertrennlich ist ein autobiografisches Buch über den Tod der Frau des berühmten Psychotherapeuten Irvin D. Yalom. Es handelt vom Abschiednehmen, vom Rückblick auf das eigene Leben, von der wahren Liebe und vom Lebensende. Tief bewegend beschreiben Marilyn und Irvin D. Yalom im Wechsel ihre letzten gemeinsamen Monate. Dieses Buch eignet sich besonders für Interessierte an Psychologie und Philosophie, für Liebende und für Lesende, die sich gerne mit metaphysischen Fragen beschäftigen.
Vollständige Rezension: Unzertrennlich von Irvin D. und Marilyn Yalom: Eine Geschichte über die Flüchtigkeit des Lebens
2. Wo auch immer ihr seid von Khuê Phạm
Der Debütroman der jungen Schriftstellerin schlug ein wie eine Bombe – zu Recht! Phạm erzählt die Geschichte ihrer vietnamesischen Familie. Im Wechsel lässt sie ihren Onkel, ihren Vater und sich selbst zu Wort kommen. So entstand ein multiperspektivischer Blick auf den Vietnamkrieg und seine Auswirkungen bis hin zum Neuanfang einer vietnamesischen Familie in Deutschland und den USA. Das gelingt ihr auf eine Art, die unterhaltend, spannend und informativ zugleich ist. Ein wunderbarer Roman zum Wegschmökern und für alle, die sich dabei noch etwas Hintergrundwissen zum Vietnamkrieg aneignen möchten.
3. Das Land der Anderen von Leila Slimani
Auch Slimani beschäftigt sich mit den Wurzeln ihrer Familie. Nüchtern und zugleich mitreißend erzählt sie vom Leben ihrer Großmutter in Marokko. In den 50er Jahren folgte sie einem Soldaten der französischen Armee aufs Land. Die anfängliche Verliebtheit verdorrt ebenso schnell wie der trockene Boden, der sie auf der Farm im Nirgendwo umgibt. Auch dieser Roman liest sich leicht und zugleich bewegt er. Die Nachkriegszeit in Europa, die Revolution in Marokko und das Fremdsein sind die zentralen Themen des Romans.
Vollständige Rezension: Das Land der Anderen von Leila Slimani: Fremd sind wir alle irgendwo
4. Wir Tiere von Melanie Challenger
Wir Tiere ist ein Sachbuch, das den Zahn der Zeit trifft. Challenger macht hier deutlich, dass wir nichts anderes als Tiere sind und dazu auch noch extrem verkümmerte. Wir Menschen denken aus unerfindlichen Gründen, dass wir die überlegene Spezies sind und ein Recht dazu haben, ohne Rücksicht auf unsere Umwelt diesen Planeten zu bewohnen. Challenger macht deutlich, in wie vielen Punkten wir Ähnlichkeiten mit Tieren haben oder ihnen sogar unterlegen sind. Das Buch ist für alle Interessierte an Biologie, Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Philosophie und Psychologie spannend und für diejenigen, die offen für einen Perspektivwechsel sind.
Vollständige Rezension: Wir Tiere von Melanie Challenger: Wie viel Tier steckt in uns?
5. Wie alles kam: Roman meiner Kindheit von Paul Maar
Wer kennt nicht das Sams, das dieser Autor berühmt gemacht hat. In seinem Roman über seine eigene Kindheit erzählt er unterhaltsam von den Wurzeln seiner Leidenschaft für Bücher und die ersten Keime seiner Fantasie. Ein liebevoller und schmunzelnder Blick wird auf seine kauzige Familie in Kriegszeiten und das Leben danach geworfen. Die Zeiten, in denen nicht alle Haushalte vom Materialismus regiert werden, sondern mit sehr wenig überleben mussten, scheinen Kreativität zum Blühen zu bringen. Dieses Buch ist nicht nur empfehlenswert für alle Paul Maar-Fans, sondern auch für Interessierte am Nachkriegsdeutschland, Autoren- und Familiengeschichten.
